Umbau altes Bahnhäuschen

Das Platzwunder an der Bahnschranke

Fakten zum Bauprojekt

  • Bauort

    Bad Lausick

  • Baubeginn

    2015

  • Fertigstellung

    2018

  • Bauherr

    Dr. Carola Nisch

Während eines Spaziergangs im Jahr 2015 entdeckte die heutige Besitzerin das alte leerstehende Bahnwärterhäuschen. Viele Aspekte sprachen für einen Erwerb des unsanierten Altbaus: die klare Architektur, der romantische Garten, die fast schon einsame Lage mit unverbaubarem Blick in alle Himmelsrichtungen.

Entwurf und Planung schafften eine perfekte Symbiose aus modernem Wohngefühl und historischer Substanz. In allen Aspekten wurde versucht, den Charakter des alten Hauses zu erhalten und dennoch nicht auf aktuelle technische Standards und großzügige Raumaufteilung zu verzichten.

Hierfür wurde der Grundriss des Hauses komplett verändert, Wände geöffnet, neue Wände gezogen. Bei einer Nettowohnfläche von 102 m² wirken die einzelnen Zimmer ungewöhnlich großzügig.
Ein offener Küche-Wohn-Bereich – das neue Zentrum des Hauses – strahlt mehr Weite als die realen 30 m² aus, die Sichtachse bis in den Wintergarten verstärkt diesen Eindruck. Ein moderner Kamin mit 3-Seiten-Verglasung ist zentraler Blickpunkt aus allen Bereichen des Zimmers. Die Küche wurde kompakt als „Würfel“ in den offenen Wohnraum integriert.

Im neu gebauten Wintergarten wurde mit der Tapete „Birds and Pomegranates“ von Morris & Co die Flora rund um das Grundstück wieder aufgegriffen. Mit seiner Möblierung, seinem Fußboden und seiner Kaminkonsole wirkt der Wintergarten eher wie ein solider Wohnraum und nicht wie ein filigraner Anbau. Die raffinierte indirekte Beleuchtung unterstreicht diesen Anspruch.

Im Obergeschoss wurde ein Bad neu geschaffen, in welchem trotz seiner 9m² eine freistehende Wanne sowie Toilette, Bidet, großzügige Dusche und Waschtisch Platz finden, ohne den Eindruck gedrückter Enge zu erzeugen.

Das Kinderzimmer begeistert mit einem besonderen Kinderwunsch: die eigene Schlafkoje unter dem Dachspitz mit Blick in den Sternenhimmel – ganz wie bei „Heidi“.

Alle vorhandenen historischen Türen wurden aufgearbeitet und wieder eingesetzt, auch die neuen Türen im Obergeschoss wurden dem historischen Original nachempfunden bis hin zum nostalgischen Kastenschloss. Um Stauraum zu schaffen, wurden zahlreiche Einbauschränke verbaut, die sich zurückhaltend in die Zimmer einfügen und die einerseits den Charme eines kleinen Landhauses verbreiten, durch gradlinige Strukuren und Griffe oder Beleuchtung jedoch gleichzeitig auch modern und klar wirken.